Ich bins mal wieder - hab ja schon
länger nichts mehr hier geschrieben.
Das lag daran, dass ich nicht im
Schulungsgelände war, sondern mich in anderen Fluggebieten rumgetrieben habe.
Heute schreibe ich mal ein bisschen
aus der Sicht eines Freifliegers, der die große Fliegerwelt entdeckt und sich
immer mehr und weiter von seinem gewohnten "Horst" entfernt
;-)
Es ist schon erstaunlich, wo man
sich im Mittelgebirge überall in die Luft begeben kann, sei es mit der Winde bei
diversen Vereinen, oder aber auch an den kleinen Hängen des Westerwaldes. Der
Höhenunterschied ist an den Hügeln meist nicht so groß und es ist teilweise
wirklich mühsam, Höhe aufzubauen, bzw. auch zu halten. Sonst ist man 30 - 45 min
den Berg hochgelaufen, um in 2 Minuten wieder am Boden zu stehen. Es muss halt
alles passen und es erfordert schon ein bisschen Planung, in welches Gelände man
fährt.
Bei den Flügen an der Winde wird
einem die Wetterfrage etwas abgenommen, denn da entscheidet der Verantwortliche,
ob die Winde aufgebaut wird, oder nicht.
Allerdings soll das nicht heißen,
dass Euch das davon entbindet, selbst nach dem Wetter zu schauen und
einzuschätzen: „Passen die Bedingungen
zu Eurem Können?“
Vereine schleppen ja auch bei
Bedingungen, bei denen Fluganfänger vielleicht schnell überfordert sein
können.
Ihr habt es bei der Schulung sicher
ein paar mal erlebt, dass Peter die
Schüler am Boden gelassen hat, da es bspw. zu thermisch war und die Freiflieger
hatten in dieser Zeit ihre helle Freude.
Diese Entscheidung hat in der
Ausbildung der Fluglehrer für Euch getroffen - vielleicht auch nicht immer ganz
nachvollziehbar, aber ich würde aus eigener Erfahrung sagen, immer
berechtigt.
Doch nach bestandener Prüfung müsst Ihr diese Entscheidung selbst
treffen und das ist nicht immer ganz einfach.
Wenn Ihr am Berg fliegen wollt,
müsst Ihr Euch schon ein bisschen mehr mit den Wetterprognosen beschäftigen und
schauen, wie ist der Wind in unterschiedlichen Höhen gemeldet? Kommt die Sonne raus? Was passiert in der
Großwetterlage...?
Und manchmal melden die
Wetterstationen Bedingungen, dass es fliegbar ist und man steht dann am Berg und
denkt, das passt alles nicht, oder auch umgekehrt. Aber dann überlegt mal, warum
das so sein könnte –
Talwind (im Mittelgebirge? ja auch im Mittelgebirge…vielleicht nicht ganz so ausgeprägt, wie im Gebirge),
Inversionen etc.
Es gibt aber auch immer wieder
Flieger, die sich bei Bedingungen noch in die Luft begeben, die nicht ganz
sauber sind, das erfordert allerdings schon eine gute Beherrschung des Schirmes und manchmal kommt dann
am Boden auch die Erkenntnis, dass der Flug vielleicht nicht unbedingt hätte
sein müssen, bzw. dass er doch recht lehrreich war. Bei mir siegt dann bei solchen Bedingungen meist
doch die Vernunft am Startplatz und ich verzichte dann lieber auf einen Flug .
Ich bin halt ein Mädchen und
eigentlich sehe ich mich auch immer noch als Anfänger - okay fortgeschrittener anfänger, auch
wenn ich meinen Schein nun doch schon 1,5 Jahren habe
:-)
Das schöne am Fliegen ist aber auch, dass man
immer wieder neue Fluggebiete und Gegenden entdeckt und immer neue Erfahrungen sammelt, die einen weiterbringen.
Und inzwischen begegnet man auch
immer mehr Fliegern, die man irgendwo schon mal getroffen hat. Man wächst
langsam in die Szene rein, auch wenn wir meist eh schon als kleine Truppe
unterwegs sind.
Vielleicht sehen wir uns ja in den
nächsten Tagen in Gelände - hoffen wir, dass das Wetter mitspielt und wir morgen
ein paar schöne Flüge machen und am Wochenende fleißig die Icaro
Schirm- und Gurtzeug-Palette testen können.
Bis bald und happy
landings
Susi
Adlerchen
Ach ja - einen kleinen Tipp hab ich
noch - auch wenn Ihr vielleicht noch in der Ausbildung seid, fahrt mal in
andere Fluggelände, wenn keine Schulung ist und schaut den Freifliegern zu.
Ich weiß, dass ist vielleicht nicht leicht, auf dem Boden zu bleiben, aber man
lernt auch beim Zusehen eine Menge.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
vielen Dank für Deinen Eintrag