5. Tag in Berchtesgaden, bzw. Greifenburg




Wie gestern bereits angekündigt, haben wir uns aufgrund der Wetterlage entschieden, nach Greifenburg, Kärnten zu fahren.
Auch wenn das hieß - um 7 Uhr frühstücken und um 8 Uhr losfahren, damit wir gegen 11 Uhr am Startplatz stehen konnten.
Die Geländeeinweisung am Landeplatz war schnell erledigt, da die Landewiese riesig war, einzig die Drachen waren eine kleine Herausforderung.
Danach ging es schon mit einem Taxi an den Startplatz. "Oh" - wir staunten nicht schlecht, was da an Schirmen und Drachen auf der Wiese zu sehen war - Greifenburg war mit eines der wenigen Fluggebiete, das heute fliegbar war, dementsprechend voll war es.
Startplatz Emberger Alm
Wir haben uns fertig gemacht, nachdem wir uns ein kleines Plätzchen zum Vorbereiten gesucht haben.
Die Starts erfolgten im Minutentakt und ohne größere Probleme, aber die ersten Meldungen über Landungen erfolgten ebenso schnell, nach ca. 15-20 min Flugzeit. Selbst unsere Thermiksau und der Flugbär waren recht schnell wieder unten.
Dann sind wir nochmal rauf auf den Berg, wo wir ein kleines Regengebiet abwarten mussten, aber dann noch einmal starten konnten. Diesmal konnten wir uns ein bisschen besser halten, aber auch der Flug war recht kurz.
Das Fluggelände ist ziemlich einfach, aber durch die Menge an Piloten doch wieder anspruchsvoll. Auch die Drachen sind nicht zu vernachlässigen - die sind manchmal verdammt schnell...
Nach der zweiten Landung haben sich drei von uns erneut auf den Weg nach oben gemacht, obwohl sich nun langsam der Regen ins Tal schob - es hieß mal wieder Geduld üben.
In der Zwischenzeit haben wir noch einen notgelandeten Piloten von uns wieder eingesammelt. Er war der Meinung, mal eine Klamm austesten zu wollen.
Im Anschluss an den Bericht erfolgt ein kleines Interview mit dem Piloten zu seinem Erlebnis.
Das Wetter wurde nicht viel besser und durch den abziehenden Regen frischte der Wind im Tal auf. Nach längerer Wartezeit tat sich doch noch eine kleine Lücke für den Start auf, sodass zumindest einer der drei noch gestartet ist.
Die anderen beiden wollten dann doch nicht fliegen, da der Wind auch mehr aus Nord kam und dass heißt dort - Rückenwind...Peter hat sie dann oben auf dem Berg wieder eingesammelt und sicher nach unten gebracht.
lecker Essen
Dann haben wir noch schnell Abendbrot gegessen und ab nach Hause – 2 Stunden Autofahrt liegen ja auch noch vor uns.

Interview mit A.:
Wie ich sehe, hast Du Deinen Ausflug in die Klamm gut überstanden.
Wie war das für Dich?
Ein wunderbares Erlebnis, bei dem ich die Hinweise und Ratschläge unseres Fluglehrers umsetzen konnte, wie z.B.: "Fliege nie in eine Düse und nie ins Lee."

Was hast Du gedacht, als Du gemerkt hast, dass Du da nicht mehr raus kommst?
Ich habe dann die Regel Nr. 2 unseres hervorragenden Fluglehrers "Suche einen sicheren Notlandplatz" umgesetzt.

Wo und Wie war die Landung?
Ich suchte mir eine relativ steile Almwiese aus und erinnerte mich an einen weiteren Ratschlag "Lande quer zu einem Hang". Dabei berührte ein Flügelspitze den Hang. Ich bin sicher und stehend gelandet.

Und wie bist Du zurück gekommen.
Ich bin den Hang hochgekraxelt, mit dem letzten Akkutropfen meines Handys habe ich meine geliebte Frau angerufen, um Ihr von meiner Lage zu berichten. Eine Verbindung über Funk war leider nicht möglich, allerdings hörte ich immer meinen Fluglehrer nach mir rufen, aber er hörte mich offenbar nicht.

Wie hast Du raus gefunden, wo Du bist?
Ich fand einen Wegweiser mit zwei Pfeilen, die beide nach Greifenburg zeigten, allerdings in unterschiedliche Richtungen... Ich entschied mich für einen dieser Wege und landete in einer Sackgasse, also 300 m wieder zurück, um zum richtigen Pfad zu finden
Das Rettungsteam unter Führung des Fluglehrers, des Fluglehrer - Assistenten, dessen Frau und meiner geliebten Frau, versuchte mir mit dem Auto entgegen zu kommen, allerdings war das mit der Karte wohl nicht so einfach...
Irgendwann wurde ich auf dem Marktplatz von Greifenburg gerettet.
Von allen Seiten gab es nur Kritik und Schläge, wie ich so etwas tun könnte...
Aber letztendlich waren wohl alle froh, dass mir nichts passiert ist.
Und ich werde weiterfliegen.
Wetterstation...

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